Überidentifikations-Aktion gegen Land-& Genussmesse

23.2.2014, 11:00 Uhr
Frankfurt, Messe
Vom 20. bis 23. Februar fand in Frankfurt die Land- & Genussmesse statt. An diesen Tagen informierten auf dem Messegelände Landwirtschafts-Produzent_innen (sprich teilweise also Tierausbeutungsbetriebe) der Region über ihre Arbeit und boten ihre Produkte zum Kauf an. Als "Highlight" der Messe wurde der sogenannte "Erlebnisbauernhof" beworben - ein "mobiler Bauernhof", der "besonders für die jungen Messegäste" Anziehungspunkt sein sollte. Dort konnten unter anderem "Butter geschüttelt" oder sich selbst an "Melkkühen" "ausprobiert" werden. 

Zusätzlich befand sich im Außenbereich das "Schweine Mobil" - ein grün gefärbter Tiertransporter, auf welchem "Wir transportieren Tierschutz" geschrieben steht. Passend wurde wird die Ausstellung „Wir transportieren Tierschutz“ beworben, welche "vielfältige Informationen über die Fleischproduktion in Deutschland" liefern sollte. 

Dieser Zynismus ist nur schwer zu steigern. Dennoch wir wollten es versuchen! Mit der Aktionsform "Überidentifikation" wollten wir auf den Zynismus dieser Ausstellung hinweisen und die Messe-Besucher_innen zum Hinterfragen ihres Konsumverhaltens anregen.

Mit ettlichen Schildern gewappnet, standen wir zu zehnt vor der Messe und gaben uns als "Fleischoffensive Frankfurt" aus. Wir plädierten lauthals dafür, mehr Tierprodukte zu konsumieren, uns von ethischen Argumenten nicht die "Butter vom Brot nehmen zu lassen" und "bejubelten" auf vielfältige Art und Weise die Tiernutzung
sindustrie.

Fast ununterbrochen wurden Pro-Tierprodukte-Reden gehalten und Sprüche skandiert. "Hurra, hurra, Fleisch ist einfach wunderbar", "Tierleid ist nur Rumgeheule, ich will meine Hähnchenkeule," "Die Bestimmung des Schweins ist das Schnitzel", "Ja zum Klimawandel, ja zum Fleischhandel", "Fleischverzicht im ganzen Land, unsre Antwort Widerstand" oder "Eier/ Mich/ Fleisch/ Käse/ Schnitzel/ ... für alle, sonst gibts Krawalle" waren nur einige davon.

Von den zahlreichen Besucher_innen, die in die Messe strömten, wurden wir deutlich wahrgenommen. Viele nahmen sich die Zeit, eine Weile stehen zu bleiben und unser "Spektakel" zu beobachten. Unseren Karton Flyer, der über die Hintergründe der Tierbefreiungsgedanken informiert, wurden wir in kürzester Zeit los. Immer wieder suchten Menschen mit uns das Gespräch. Einige waren verwundert und wollten sich versichern, ob wir diese Standpunkte wirklich ernst meinten. Andere waren empört und riefen uns Sätze wie "Aber Tiere fühlen DOCH Schmerzen" nach. So oder so, wir irritierten die Besucher_innen und brachten sie (hoffentlich) zum Nachdenken über den Konsum von Tierprodukten.

Die Überidentifikations-Aktion hat uns große Freude bereitet und wird in Zukunft bestimmt das ein oder andere Mal wiederholt werden. Ein großer Dank gebührt unseren Freund_innen der Tierrechtsinitiative Aschaffenburg und anderen Einzelaktivist_innen, die uns trotz der Kurzfristigkeit des Bewerbens so engagiert und lautstark unterstützt haben. Ihr wart einfach klasse!

 

Mehr Infos zur Messe:

http://www.landundgenuss.de/de/rahmenprogramm/landwirtschaft-heute-auf-dem-erlebnisbauernhof/

Mehr Infos zur Aktionsform Überidentifikation:
http://kreaktivisten.org/ueberidentifikation