Überidentifikation im Rahmen der Sag-nein-zu-Milch-Aktionswoche

7.6.2014, 15:00 Uhr
Zeil/ Ecke Schäfergasse
Alljährlich am 1. Juni ist der von den Interessenverbänden der Milchindustrie eingeführte "Tag der Milch". In dieser Zeit investiert die Milchlobby besonders viel Energie in Öffentlichkeits- und Medienarbeit, um ihr ausbeuterisch gewonnenes Produkt möglichst gut zu präsentieren. Anlässlich dazu rief die "Sag-nein-zu-Milch"-Kampagne zu einer Aktionswoche gegen den Milchkonsum auf, an der wir uns erneut beteiligten. Gemeinsam mit Aktivist_innen der Darmstädter Tierrechtsgruppe Voice of Liberation nutzten wir erneut die Aktionsform "Überidentifikation", um Passant_innen zum Hinterfragen ihres eigenen Milch-Konsumverhaltens anzuregen.

Wie bereits im letzten Jahr war die Überidentifikationsgruppe mit zahlreichen Schildern bestückt, auf denen provokante Pro-Tierausbeutungs-Botschaften (z.B. "Tiere fühlen nichts") zu lesen waren. Zudem wurden überspitze Pro-Milchkonsum-Sprüche (wie "Nehmt der Kuh das Kälbchen weg, nutzt die Milch für unseren Zweck") sowie eine Pro-Kuhausbeutungs-Rede via Megafon unter die Passant_innen gebracht.

Die Überidentifikationsgruppe fiel auf und brachte immer wieder etliche Menschen zum Stehenbleiben und Zuschauen. Auf einige Passant_innen wirkten wir wohl sehr überzeugend, da sie ihrer Empörung über unsere Überidentifikations-Meinungen verbal und durch Gesten freien Raum ließen. Viele andere waren von uns mehr als irritiert. Diese Personen wurden von aktiv flyernden Aktivist_innen angesprochen und in persönlichen Gesprächen über unsere wahren Intentionen aufgeklärt.

Zudem war in gewissem Abstand zur Überidentifikationsgruppe unser Infostand aufgebaut, an dem wir über
Tierbefreiungs-Positionen und Veganismus aufklärten sowie kostenlos zahlreiche vegane Milch-Alternativen an Interessierte verkosteten.

Sogar in die lokalen Medien schaffte es unsere Aktion, da zur selben Zeit eine Refugees-Demo vorbeigelaufen ist, über die ein Journalist berichtete. Leider nahm sich der Journalist nicht die Zeit, um ein paar kurze Worte mit uns zu wechseln. Dabei hätte er nämlich schnell feststellen können, dass wir nicht nur gegen Milch, sondern gegen jegliche Ausbeutung von Mensch und Tier sind. Und auch andere Falsch-Interpretationen hätten durch ein Gespräch korrigiert werden können.

Nichtsdestotrotz war es eine erfolgreiche Aktion, mit der wir sicherlich etliche Menschen zum Nachdenken und hoffentlich auch Hinterfragen ihres eigenen Konsumverhaltens anregen konnten.

Und zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Aktivist_innen von Voice of Liberation, welche uns nicht nur personell bei der Aktion unterstützten, sondern auch ein paar Überidentifikations-Schilder bastelten! Und das, obwohl sie gerade mitten in den Vorbereitungen des diesjährigen Total Liberation Congress stecken dürften. Klasse!