Selbstverständnis

Wer wird sind

Wir sind eine politische, eigenverantwortlich arbeitende Gruppe gesellschaftskritischer, vegan lebender Menschen aus Frankfurt am Main und Umgebung, die sich 2010 zusammengefunden hat. Wir verstehen uns als emanzipatorisch (also antirassistisch, antifaschistisch, antisexistisch, antispeziesistisch, usw.), und sprechen uns somit gegen jegliche Art von Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Spezies, Alter, Bildung, Einkommen, Fähigkeiten, usw. aus.

Unsere Ziele und Forderungen

Tiere sind keine Ware

Wir verstehen uns als abolitionistische Tierbefreiungsgruppe und haben die Beendigung jeglicher Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren als auch von Menschen und der Umwelt zum Ziel. Durch vielfältige Aktionen wollen wir auf Speziesismus aufmerksam machen, gegen die Nutzung nichtmenschlicher Tiere für menschliche Zwecke angehen, sowie für ein grundlegend verändertes Mensch-Tier-Verhältnis eintreten. 

Nichtmenschliche Tiere sind fühlende und leidensfähige Individuen mit Bedürfnissen und Interessen, die um ihrer Selbst willen existieren, und nicht, um uns Menschen als „nutzbare Objekte“ zu dienen. Sie dürfen nicht länger als unser Eigentum angesehen, zu Ware degradiert, noch für menschliche Zwecke (aus-) genutzt werden. Wir fordern daher für alle nichtmenschlichen Individuen ein uneingeschränktes Leben in Freiheit und Unversehrtheit, frei von Willkür, Herrschaft und Gewalt durch den Menschen. Eine vegane Lebensweise ist dabei eine wichtige Voraussetzung, um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.

Überdies treten wir dafür ein, dass sich die soziale Position von nichtmenschlichen Tieren in unserer Gesellschaft grundlegend ändert. Nichtmenschliche Individuen können erst dann aus dem ihnen auferlegten Unterdrückungsverhältnis befreit werden, wenn sie nicht länger als „minderwertig“ abgewertet werden und dem Menschen als unterlegen gelten. Menschen sollten auf gleichwertiger Basis neben nichtmenschlichen Individuen koexistieren, anstatt sich wie bisher über „die Tiere“ zu stellen.

Abgrenzung vom Tierschutz

Wir unterstützen keine Tierschutz-Positionen (z.B. größere Käfige, um das Leben von Tieren in Ausbeutungsverhältnissen erträglicher zu gestalten), da wir Tierschutz als Teil des Problems begreifen und nicht als dessen Lösung. Tierschutz spricht sich nicht grundsätzlich gegen die Gefangenschaft, Nutzung, Ausbeutung und Tötung von Tieren aus. Zudem stellen wir auf Basis unserer langjährigen Erfahrung im Austausch mit Passant*innen fest, dass der weitere Konsum tierlicher Produkte oft mit dem ausgewählten Kauf von Produkten, die Tierschutzreformen (Bio-Haltung) unterliegen, gerechtfertigt wurde. Durch Reformen kann die Nutzung von Tieren also eine gesellschaftliche Legitimation erfahren, die eine abolitionistische Praxis aufhält. Wir hingegen wollen die Nutzung, Ausbeutung und Unterdrückung von Tieren nicht reformieren, sondern treten für deren gänzliche Beendigung ein. 

Gesamtgesellschaftliche Veränderungen

Unsere Forderung nach Beendigung jeglicher Ausbeutung von Tieren, Menschen und der Umwelt geht mit einer Kritik am Kapitalismus und jeglichen Herrschaftsverhältnissen einher, da jene Machtstrukturen Ausbeutung auf allen Ebenen verursachen: So werden durch das vorherrschende Gesellschaftssystem nicht nur nichtmenschliche Tiere verwertet und zur Ware degradiert; auch menschliche Individuen unterliegen (teils massiver) Herrschaft und Ausbeutung (z.B. in ihrer Rolle als Lohnarbeiter_innen). Und nicht zuletzt ist auch die Umwelt von maßloser Verwertung und Raubbau betroffen.

Um Menschen, Tiere wie auch die Umwelt gleichermaßen aus den ihnen auferlegten Ausbeutungs- & Unterdrückungsverhältnissen zu befreien, ist es notwendig, herrschaftliche Verhältnisse allumfassend zu analysieren, zu kritisieren und für gesamtgesellschaftliche Veränderungen aktiv zu werden. Aus diesen Grund streben wir nach dem Ideal einer libertären Gesellschaft, frei von jeglicher Herrschaft, Hierarchie, Ausbeutung und Unterdrückung, in der sowohl das Miteinander als auch die Produktionsverhältnisse gleichberechtigt, selbstbestimmt und solidarisch gestaltet sind.

Wie wir arbeiten

Wir erheben an uns den Anspruch, undogmatisch, transparent und herrschaftsfrei, im Sinne eines konsensbasierten und solidarischen Miteinanders, zu arbeiten. Bei unseren regelmäßigen Treffen kann jede_r Ideen, Meinungen und Vorstellungen einbringen; zudem können alle nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten aktiv sein, und selbst entscheiden, in welchem Maße sie sich beteiligen möchten.

Vernetzung und neue Gesichter

Wir freuen uns über eine Vernetzung mit Einzelpersonen, Gruppen und Kampagnen, deren Bestrebungen und Arbeitsweisen mit den unseren vereinbar sind. Jedoch distanzieren wir uns ausdrücklich von anti-emanzipatorischen Einzelpersonen, Kampagnen und Gruppen, die menschenverachtende, sexistische oder herrschaftliche Inhalte repräsentieren, wie etwa „Universelles Leben“ oder PETA. Des Weiteren lehnen wir auch eine Gleichsetzung von Holocaust mit diversen Tierausbeutungsformen ab. 

Alle Personen, die sich mit unserem Selbstverständnis identifizieren und aktiv gegen die Nutzung, Ausbeutung und Unterdrückung von nichtmenschlichen Tieren einsetzen wollen, sind herzlich bei uns willkommen. Selbstverständlich begrüßen wir auch alle, die sich für unsere Anliegen interessieren. Gerne geben wir theoretisches und praktisches Wissen weiter.

Wir freuen uns über neue Gesichter und Ideen; also setz dich mit uns in Verbindung, komm einfach zu unseren Aktionen oder Treffen hinzu und lerne uns kennen.